Einen Rucksack voller Jagdgeschichten hat uns Herr Gerd H. Meyden mit seinem Buch Der Jäger und sein Ziel mitgebracht. Dieses Buch erschien 2017 im Leopold Stocker Verlag und wurde von mir in einer regionalen Buchhandlung gekauft. Das Buch fühlt sich sehr hochwertig an und die Blätter sind fühlen sich wunderbar an. Die Farbbilder im Innenteil stammen ebenfalls vom Autor, was das ganze natürlich noch authentischer macht.
Gerd H. Meyden ist wohl einer der bekanntesten Jagdbuchautoren unserer Zeit. Das ein oder andere Buch ziert bereits mein Buchregal, deshalb war die Erwartungshaltung zu diesem Buch sehr hoch.
Das Titelbild mit Jäger, Bergstock und Spektiv verspricht schon vieles und man kann davon ausgehen, dass es hier nicht ausschließlich um Keilerjagden geht – mit den Geschichten von diesem Autor, kann man auch als Bergjäger recht viel anfangen.
Um die 25 Geschichten beinhaltet das Buch. Gerd H. Meyden schildert hier seine Erlebnisse, wo auch immer wieder in die weitere Vergangenheit geblickt wird. Sein sehr angenehmer Schreibstil und teilweise Detailverliebtheit tragen auch zusätzlich zu seinem Erfolg als Buchautor bei. In den Geschichten geht es Hauptsächlich um Reh-, Gams- und Rotwildjagd am Berg oder im Tal. Ja, auch die Jagd auf die Schwarzkittel kommt vor.
Er ist sich nicht zu schade, seine eigenen Missgeschicke zu erläutern und Gerd H. Meyden bringt mit humorvollen Passagen auch einem zum Schmunzeln. Die vielen Geschichten zur Bockjagd oder auf den alten Hirschen so wie das ungewollte Übernachten in einer Felswand beim Gamsjagan waren sehr kurzweilig und spannend. Bis weit über die Hälfte hat mich das Buch mit den wunderbaren Geschichten gefesselt. Nach ca. 2/3 vom Buch, kommt das Kapitel Meine Jagdhelfer. Dieses 13-seitige Kapitel handelt, wie es der Titel schon verrät, über seine Jagdhelfer und Mitjäger. Er hat da wohl doch in seiner langen Laufzeit als Jäger doch viel an schrecklicher Erfahrung gemacht. Irgendwie habe ich dieses Kapitel als Rachefeldzug an seinen vergangenen Mitjäger interpretiert. Dieses Verhalten empfand ich als sehr befremdlich, zumal ich erstens solche Erlebnisse nicht kenne und zweitens andere Umgangsweisen gewohnt bin. Nach diesem Kapitel musste ich mal das Buch zur Seite legen und es dauerte eine Weile, bis ich es wieder in die Hand nahm.
Fazit
Gerd H. Meyden stellt in den Geschichten seinen wunderbaren und angenehmen Schreibstil zur Geltung. Die Stimmungen werden so großartig beschrieben, dass man hier wahrlich mitfühlen kann. Ja, das Buch Der Jäger und sein Ziel beinhaltet echt einen Rucksack voller Jagdgeschichten.
Auf das Kapitel Meine Jagdhelfer hätte man wahrlich verzichten können und hat für mich den Gesamteindruck vom Buch danach sehr getrübt. Diese Art von Umgang, ja diese schriftliche Abrechnung mit seinen Mitmenschen fand ich sehr irritierend und deshalb kann auch nur 3 von 5 Krickerl vergeben.
Vielleicht wäre es geschickt, wenn man in einer der nächsten Auflagen dieses Kapitel über seine Mitjäger durch eine andere seiner wunderbaren Geschichten ersetzt.
ISBN: 978-3-7020-1696-8
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