Faktencheck: Einschießen der Jagdbüchse auf 25 m

In einem österreichischem Jagdmagazin, mit richtig großer Auflage, wurde in der April 2022 Ausgabe ein Artikel zum Einschießen der Jagdbüchse auf 25 Meter veröffentlicht.

Dieser Artikel beschreibt, wie man auf einer 25 m entfernten Scheibe seine Waffe für einen 4 cm Hochschuss auf 100 m einschießt. Lt. Artikel muss „erfahrungsgemäß“ die Waffe auf einen Tiefschuss der halben Visierlinienhöhe bei 25 m eingeschossen werden, dass sie dann auf den GEE eingeschossen ist bzw. 4 cm hoch auf 100 m liegt. Beträgt die Visierlinienhöhe z.B. 5 cm, dann müsste also die Waffe einen Tiefschuss von 2,5 cm auf 25 m aufweisen, also 4 cm hoch auf 100 m = -2,5 cm auf 25 m.

Die Visierlinienhöhe beschreibt den Abstand zwischen der Seelenachse (gedachte Linie in Längsrichtung durch die Laufmitte / Mittellinie Laufbohrung) und der Visierlinie (gedachte Linie in Längsrichtung durch die Zielfernrohrmitte)

Wir glauben, dass die beschriebene Vorgehensweise in dem Artikel der Jagdzeitschrift äußerst gewagt ist. Da es hier um das Einschießen der Waffe geht und weil das unter Umständen große Auswirkungen hat, finden wir hier einen Faktencheck für äußerst spannend und notwendig.

Für diesen Faktencheck haben wir uns für zwei Patronen das gängige Kaliber .308 Winchester ausgesucht.

Check 1: RWS .308 Win. Driven Hunt 10,7 g

Visierlinie V0 GEE BC
5 cm 792 m/s 149 m 0,187
Entfernung Berechnung lt. Artikel Berechnung lt. Artikel
mit APP nachgerechnet
Abweichung
0 m -5 cm -5 cm
25 m -2,5 cm -2,5 cm
100 m 4 cm -0,8 cm 4,8 cm
149 m (GEE) 0 cm -7,3 cm 7,3 cm
200 m * -11,3 cm -20,8 cm 9,4 cm
250 m * -32,4 cm -44 cm 11,6 cm
*) Angaben lt. Hersteller bei 4 cm hoch auf 100 m

Check 2: iBEX .308 Win. Tornado 9 g

Visierlinie V0 GEE BC
5 cm 892 m/s 181 m 0,310
Entfernung Berechnung lt. Artikel Berechnung lt. Artikel
mit APP nachgerechnet
Abweichung
0 m -5 cm -5 cm
25 m -2,5 cm -2,5 cm
100 m 4 cm -0,1 cm 4,1 cm
181 m (GEE) 0 cm -7,4 cm 7,4 cm
200 m * -2,7 cm -10,8 cm 8,1 cm
250 m * -13,3 cm -23,3 cm 10,0 cm
*) Angaben lt. Hersteller bei 4 cm hoch auf 100 m

Die ballistischen Daten führt in der Regel jeder Hersteller auf seiner Verpackung an.

Weitere Checks braucht es zu dem Artikel nicht mehr, um festzustellen, dass diese Herangehensweise, die Waffe auf 25 m für die 4 cm hoch auf 100 m einzuschießen, komplett falsch und sogar äußerst gefährlich ist.

Will man, dass seine Jagdbüchse auf 100 m einen Hochschuss von 4 cm hat, dann lautet unsere Empfehlung: ab zum Schießstand und die Waffe auf 4 cm hoch beim 100 m Stand (am besten auf der Papierscheibe, keine Polytronic) einschießen.

Liebe Redakteure, auch wenn das für manche Waffen/Patronen/Ladungen zutreffend ist, ist es brandgefährlich sowas zu Pauschalieren. Insbesondere wenn Wild mit einer falsch eingeschossenen Waffe beschossen wird, kann das ins Auge gehen. Hier wünscht man sich doch ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein und hoffentlich wird das in der Mai 2022 Ausgabe berichtigt.

Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 3)

Wie bereits in Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 2) berichtet, gab es zw. GRT und QuickLOAD Abweichungen. Aus reinem Eigeninteresse sendeten wir 5 Patronen unserer Ladung ans Beschussamt um zu sehen, wie weit hier Theorie und Praxis auseinander liegen.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Beschussamt in Wien, für die exakte Messung, bedanken. Hier wurde ein Pmax von 2795 bar (Mittelwert) und eine V 2,5 von 893 m/s (Mittelwert) ermittelt.

Zwischenzeitlich gab es vom GRT zwei Updates, wo sich der Druck minimal verändert hat. Die V0 hat sich ebenfalls geändert. Die V0 wollen wir aber in diesem Vergleich nicht berücksichtigen, da sie ja von Lauf zu Lauf unterschiedlich ist und für die Sicherheit hat der Pmax natürlich mehr Aussagekraft.

Die V0 haben wir nun selber mit dem MagnetoSpeed V3 gemessen und der Durchschnittswert ergab eine V0 von 873 m/s.

Ladetabellen und Rechenprogramme, wie QuickLOAD und GRT, sind richtig nützliche Begleiter am Weg zur richtigen Ladung. Tatsächliche Werte bekommt man aber nur über Messungen, wie es z.B. das Beschussamt vornimmt.

Die Messung vom Beschussamt wurde im Reloada abgelegt

Mit diesem Teil, möchten wir die Serie Projekt 8x75RS bleifrei beenden.

Jeder Wiederlader ist selber für seine Ladung und Arbeitsweise verantwortlich und für die dargestellten Ladedaten übernehmen wir selbstverständlich keine Haftung.

Links:
Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 1)
Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 2)
Reloada mobile

Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 2)

Dieser Projektteil soll keineswegs eine Schulung zum Wiederladen sein – viele wichtige Schritte werden hier in diesem Beitrag nicht dargestellt. Jeder Wiederlader ist selber für seine Ladung und Arbeitsweise verantwortlich und für die dargestellten Ladedaten übernehmen wir selbstverständlich keine Haftung.

Geschoss

Seit dem ersten Teil sind bereits einige Woche vergangen und wir haben uns nun doch für ein anderes Geschoss von iBEX entschieden – das iBEX Tornado T9047:

  • Diameter: 0.323 Inch
  • Gewicht: 140 Grain (9,1 Gramm)
  • Länge: 27 mm
  • BC: 0.320

Ladung ermitteln

Um das Geschoss ziemlich nahe an die Züge zu setzen bzw. den rotationslosen Geschossweg zu minimieren, mussten wir das größtmögliche Maß messen, welche die Patrone haben darf. Jeder Geschosstyp ist hier separat zu messen, da die Geschosse unterschiedliche Ogiven aufweisen. Dies lässt sich mit einer OAL-Gauge oder mit einer geschlitzten Hülse messen. Wir haben die Patronen minimal tiefer gesetzt, so dass die Ogive nicht direkt an den Zügen anliegt und sind so auf einen L6 von 91 mm gekommen.

Die 8x75RS hat lt. C.I.P. (Commission Internationale Permanente pour l’Épreuve des Armes à Feu Portatives) einen maximalen Gasdruck (Pmax.) von 3800 bar. Unser Ziel ist es, eine Ladung 700-800 bar unterhalb des Pmax  zu entwickeln.

Als Treibladungsmittel haben wir Reload Swiss RS 70 gewählt. Mittels QuickLOAD konnte für die Pulvermenge von 71 Grain eine V0 von 903 m/s und Pmax von 3043 bar errechnet werden.

Die Wiederlade-Software GRT (Gordons Reloading Tool) errechnete mit den gleichen Parametern eine V0 von 956,8 m/s und Pmax von 2887 bar.

Speziell was die V0 betrifft, gibt es hier doch eine Abweichung von fast 55 m/s. Nach dem Import der QL-Datei mussten wir aus Kompatibilitätsgründen das Pulver neu auswählen.

Realistische Werte kann ein V0 Messgerät liefern und Pmax kann auch nur von einem Beschussamt ermittelt werden. In diesem Fall werden wir diese Ladung beim Beschussamt prüfen lassen, sofern das Beschussamt einen passenden Messlauf hat – zu diesem Thema wird es dann ggf. einen weiteren Bericht geben.

Geschoss-Stabilität

Um zu sehen ob das Geschoss stabil die Flugbahn hält oder quer im Ziel ankommt, muss mit Hilfe eines Drallrechners die Stabilität ermittelt werden. Dazu ist unbedingt die Dralllänge des Büchsenlaufes erforderlich – diese kann man selber ermitteln oder beim Hersteller erfragen.
Wir haben die zweite Variante gewählt und direkt bei Blaser die Dralllängen für den Blaser Drilling D99 Duo angefragt … nach wenigen Stunden kam per Mail die Antwort: 240 mm bzw. 9,4 Zoll.

Als Drallrechner verwenden wir den Prototypen von Reloada mobile (dieser wird in wenigen Wochen für iOS erhältlich sein).

reloada mobile - twist rate calculator

Würde die Stabilität unter 1 sein, dann könnte es unter Umständen Probleme mit der Stabilität geben. In unserem Fall konnten wir für die Blaser D99 Duo und dem iBEX Tornado T9047 eine Stabilität von 3,852 ermitteln – bezüglich der Stabilität sollte es keine Probleme geben.

Ab zum Schießstand

Aufgrund der Covid-19 Pandemie stehen die Schießanlagen derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Zwischen den beiden Lockdowns konnten wir dennoch kurz einige Ladungen testen.

Waffe: Blaser D99 Duo
Optik: Zeiss Diavari ZM 2,5-10×48 MC

Gleich die erste Ladung der Ladeleiter lieferte bereits ein richtig gutes Ergebnis:

Eine weitere Ladung, mit dem Reload Swiss RS 60 und ähnlicher Präzision, werden wir ebenfalls prüfen lassen.

Fazit

Wir sind froh, dass wir das seltene Kaliber 8x75RS auf bleifreie Munition problemlos umstellen konnten. Da wir auf Anhieb ein bis zwei passende Ladungen gefunden haben, ging die Umstellung auf ein bleifreies Geschoss von iBEX sehr zügig – natürlich könnte das Geschoss für dieses Kaliber etwas schwerer sein, aber a) sind 9 Gramm angenehmer als 13 Gramm zu schießen und b) ist noch genügend Energie für weidgerechte Schüsse vorhanden:

Flugkurve lt. Reloada mobile for iOS

Mit bisher allen Läufen von Blaser konnten wir eine hervorragende Präzision erzielen. Die kleine Kugel (5,6x52R) der Blaser D99 Duo wurde auf ein 50 Grain schweres bleifreies Geschoss von Styria Arms (AERO SB) umgestellt.

Da nun Schonzeit für Reh- und Rotwild herrscht, gibt es noch keine eigenen Erfahrungen mit der bleifreien 8x75RS bezüglich Wirkung und Wildbretentwertung. Gegebenenfalls wird dazu noch ein weiterer Teil folgen.

Weiter zu: Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 3)

Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 1)

Die 8x75RS ist eine recht unbekannte sowie außergewöhnliche Patrone und stammt aus dem Jahr 1908. Gedacht war sie ursprünglich für deutsche Kolonien, die erheblichen Bedarf an Hochwildpatronen hatten. Als Kaliber wurde 8 mm S gewählt und das bedeutet einen Diameter von 8,22 mm – die 9,4x74R diente dazu als Basishülse. Nach dem 2. Weltkrieg verlor diese Patrone zunehmend an Bedeutung, erst in den 1980er Jahren wurde die 8x75RS wiederbelebt. Sie sollte die Lücke zwischen der 7x65R bzw. 8x57IRS und 9,3x74R schließen, um Geschosse bis ca. 13 g verwenden zu können.

[aartikel]3662582996:right[/aartikel]Mittlerweile wurde die .30R Blaser entwickelt und wurde auch zum indirekten Nachfolger der 8x75RS. Auch die 8,5x63R ist ebenfalls in der Lage schwere Geschosse zu verschießen. Somit wurde in den letzten Jahren die nicht mehr so moderne 8x75RS regelrecht vom Markt gedrängt. Herkömmliche Munition gibt es noch von Blaser, sie bieten Munition mit dem 12,7 g schweren CDP Geschoss an. Wir verwenden derzeit noch geladene Munition von Heinz Knipp, der das 13 g schwere Nosler Partition verladen hat. Die Präzision ist hervorragend, aber für z.B. Rehwild gibt es sicherlich bessere Geschosse als das Partition. Will man jedoch andere Geschosse verwenden, muss man sich gewerbliche Wiederlader suchen oder selber laden.

Wir haben den zweiten Weg gewählt und wollen die 8x75RS selber mit einem modernen bleifreien Jagdgeschoss wiederbeleben. In der Vergangenheit konnten wir mit den bleifreien Geschossen von IBEX in vielen anderen Kalibern hervorragende Ergebnisse erzielen. Speziell was Präzision, Wirkung und Wildbretentwertung betrifft sind wir mehr als zufrieden. Schlussfolgernd haben wir uns für das 9,1 g (140 Grain) Tornado Geschoss von IBEX (T9034) entschieden.

Eine Herausforderung war die Auswahl des Matrizensatzes, die Hersteller dieser Matrizen sind rar gesät. Nach einiger Recherche haben wir uns für einen Matrizensatz von RCBS entschieden – die Lieferzeit betrug ca. 5 Monate und die Kosten beliefen sich auf etwas über € 200,- (exkl. Versand). Der Preis hört sich zwar sehr hoch an, aber wenn man bedenkt, dass eine Packung 8x75RS Blaser CDP (20 Stück) zw. € 160,- und € 170,- gehandelt wird, dann amortisiert sich dieser Matritzensatz wieder sehr schnell.

In den nächsten Wochen möchten wir euch an dieser Projektreihe gerne teilhaben lassen – im zweiten Teil folgt der Ladeprozess bzw. das Erarbeiten der richtigen Laborierung.

Weiter zu: Projekt 8x75RS bleifrei (Teil 2)

Munitionstest: iBEX Tornado .308 Win. (bleifrei)

Seit einigen Jahren verwenden wir im Revier die bleifreien Tornado Geschosse vom österreichischen Hersteller iBEX. Von der Präzision, Pirschzeichen, Wirkung und Wildbretentwertung sind wir sehr überzeugt.

Bisher konnten nur Wiederlader dieses bleifreie Geschoss nützen, aber seit einigen Wochen gibt es iBEX Tornado als fertige Munition beim Büchsenmacher zu kaufen.

Beim iBEX Tornado handelt es sich um ein Kupfer-Hohlspitzgeschoss. Aufgrund der modernen Geschossform ergibt sich eine flachere Flugbahn, weshalb man den Haltepunkt auf nur gering verändern muss. Dieser Teilzerleger ist CNC gefertigt und besteht aus einer 100 % bleifreien Kupferlegierung. 

Ballistische Daten

iBEX Tornado .308 Win.
9,0 g / 139 gr
Lauflänge 600 mm
BC 0,310 / GEE 181 m
Weite [m] 0 50 100 150 200 250 300
Geschwindigkeit [m/s] 892 842 793 746 701 657 615
Bahn [cm] – 5,0 + 1,5 + 4,0 + 2,9 – 2,7 – 13,3 – 29,5
Energie [Joule] 3584 3190 2833 2508 2213 1946 1704

Am Schießstand konnten wir mit einer Sauer 202 die Serienmunition testen und sie lieferte mit einem Streukreis von 18,8 mm (4 Schuss) ein sehr gutes Ergebnis – eine 2 Cent Münze hat einen Durchmesser von 18,75 mm.

Derzeit ist das iBEX Tornado in folgenden Kalibern erhältlich:

  • .270 Win
  • 7×64
  • .308 Win.
  • .30-06 Spring.
  • .300 Win. Mag

Wer mehr über iBEX und deren bleifreien Geschosse erfahren will, hier geht’s zum Interview mit iBEX: Bleifreie Geschosse – Interview mit iBEX – Teil 1

Link zu iBEX: www.ibex-bullets.com

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Bleifreie Geschosse – Interview mit iBEX – Teil 2

hier geht es zum 1. Teil des Interviews: LINK

Es handelt sich hier um Teilzerleger, was bedeutet das und worin liegen hier die Vor- und Nachteile?
iBEX: Unsere Erfahrung seit Beginn hat einfach gezeigt das der Teilzerleger  wesentlich zuverlässiger funktioniert als ein Deformationsgeschoss, weil einfach die tödlich wirksame Trefferzone größer ist, es sind auch die meisten erfolgreichen Bleigeschosse Teilzerleger und haben das millionenfach bewiesen, da setzten wir an. Wenn ein Geschoss in der Wirkung geringer ist weil es keine Splitter liefert nehmen wir in Kauf das Wild öfter nachsuchen zu müssen als erforderlich, das wollen wir nicht. Treffen sie auf 300 Meter zuverlässig eine Bierdeckel könne sie jeden Geschosstyp verschießen und werden jagdlicht erfolgreich sein, aber Hand aufs Herz wer kann das in jeder Situation? Ein Jagdgeschoss wird immer ein Kompromiss der Eigenschaften sein, nur Vorteile geht halt nicht. Ausschuss haben wir eigentlich immer, auch auf große Entfernungen weil der Restkörper des Geschosses einen kleinen Durchmesser hat das Geschoss aber sehr viel Energie an das beschossene Stück abgibt. Deswegen ist der Ausschuss auch öfters nur kalibergross, wir wollen die Wirkung im Wildkörper und nicht in einem Trichter auf der Ausschussseite.

Wie sieht es mit der Wildbretentwertung aus und spricht das Kupfergeschoss auch bei geringeren Stücken schnell an?
iBEX: TORNADO hat mehr Wildbretentwertung als VIPER, beide aber nicht mehr als tausende verschiedene Bleigeschosse wo es ja bekanntlich auch jede Variante gibt von moderat bis katastrophal. Der Großteil hängt hier vom Wiederlader selbst ab wie heiß er seine Patrone verlädt, das sollte einem jeden bewusst sein.
Wir verwenden bewusst keine Kunststoffspitzen weil wir der Ansicht sind die feineren Splitter der Geschossspitze sprechen sofort ab Eintritt des Geschosse an und da verschenken wir keinen CM an Wirkung. Die schwereren Splitter hingegen sind für eine hohe Tiefenwirkung auch bei Schrägschüssen von Vorteil.

iBEX im Energievergleich mit einem Bleigeschoss – erstellt mit RELOADA

Was ist zu beachten, wenn man auf bleifreie Munition/Geschosse umsteigen will?
iBEX: Ordentliche Waffenreinigung, am besten beim Büchsenmacher.
Als zweiter Schritt ob die Waffe diese Geschosse auch verträgt, TORNADO ist hier unser Spezialist, damit werden auch 100 Jahre alte Hahngewehre erfolgreich geladen. Es galt mit diese Entwicklung die weit verbreitete Meinung, alte Waffen schießen damit nicht, aus dem Weg zu räumen. VIPER ist hier etwas spezieller zu sehen. Ist die Präzision OK, jagen sie wie bisher nur können sie jetzt länger Fleckhalten als gewohnt und haben weniger Rückstoß.

Man hört oft, dass es mit bleifreier Munition Präzisionsprobleme gibt. Gibt es spezielle Anforderungen an eine Waffe oder muss man sich gar eine neue Waffe zur Verwendung von bleifreier Munition anschaffen?
iBEX: Präzisionsprobleme gab es schon immer, auch mit Blei, es ist nur so das jeder Jäger sich durch testen des Büchsenmachers oder auch selber, sich ein Geschosstyp als präzise für diese Waffe erwiesen hat, und dabei bleibt man in der Regel, außer die Wirkung entspricht nicht der eigenen Vorstellung dann wird wieder gewechselt. Jetzt probieren sie bleifrei, da wird es in den seltensten Fällen so sein das die Waffe auf Anhieb besser schießt als das bekannte Geschoss.
Das ist auch für die Patronenhersteller eine große Herausforderung weil auf dem Gebiet bleifrei noch zu wenig Serienmunition angeboten wird, das wird ständig besser. Vorteil für den Wiederlader er kann präzise auf seine Waffe abstimmen und wird hier einer Serienmunition die in allen Waffen möglichst gut sein soll immer überlegen sein.
Eine neue Waffe ist nicht erforderlich, wobei schon einige Hersteller auf bleifrei reagieren und spezielle Laufprofile anbieten die sicher den Trend positiv beeinflussen wenn ich ohnehin eine neue Waffe anschaffe kann das ein Thema sein, lassen sie sich bei ihrem Büchsenmacher beraten.

Muss die Waffe nach Gebrauch von bleifreier Munition öfters gereinigt werden?
iBEX: Bei iBEX Geschossen nicht mehr als gewohnt, auch hier gilt je rasanter das Kaliber umso öfter muss ich reinigen um die Präzision zu erhalten. Leider wir oft falsch geputzt oder einfach zu wenig. Der Büchsenmacher soll hier die richtige Adresse sein.

Wie sieht es mit dem Laufverschleiß aus, wenn man iBEX Geschosse verwendet?
iBEX: Durch unsere speziellen Geschossprofile ist auch in dem Bereich kein erhöhter Verschleiß bekannt.

Sie bieten auch „Custom Made“ Geschosse an. Was wird hier geboten bzw. welche Gestaltungsfreiheiten hat man und wie geht die Abwicklung vonstatten?
iBEX: TORNADO Geschosse gibt es hier in unterschiedlichen Wirkungen bis hin zur Möglichkeit zusammen mit iBEX ein eigenes Geschoss zu entwickeln.
Zu diesen Themen bitte in unserer Homepage stöbern wo auch die Abwicklung genau beschrieben ist: www.ibex-bullets.com

Vielen Dank für das Gespräch.

Link zu iBEX-Bullets.com

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Bleifreie Geschosse – Interview mit iBEX – Teil 1

Bleifreie Munition ist nichts Neues, aber dennoch sorgen die bleifreien Alternativen in den letzten Jahren für viel Skepsis und dementsprechend viel Diskussionsstoff. In manchen Revieren wird nur noch bleifreie Munition erlaubt oder empfohlen.

Nachdem wir heuer ebenfalls auf bleifreie Geschosse umsteigen werden und sich zu diesem Thema im Laufe der Zeit viele Fragen angesammelt haben, konnten wir mit iBEX, einen österreichischen Hersteller von bleifreien Kupfergeschossen, ein Interview führen.


[aartikel]3788811153:right[/aartikel]iBEX ist ein relativ neuer Hersteller von bleifreien Geschossen. Aus welchem Grund produziert iBEX diese alternativen Geschosse?

iBEX: Wir sind neu am Markt das ist richtig, der eigentliche Grund liegt aber etwas weiter zurück, es war die ständige Suche nach dem Geschoss mit der flachsten Flugbahn und höchsten Präzision um damit die beste Wirkung zu erreichen.
Das begann ca vor 15 Jahren mit den ersten bleifreien Geschossen von einigen innovativen kleinen Herstellern die damals schon an den Erfolg der bleifreien Geschosse glaubten, lange vor der Adlerdiskussion und Bleiverbot.
Flacher flogen die meisten die wir getestet hatten, Präzision und Wirkung oder Geschosswirkung waren oft sehr unterschiedlich und alle Eigenschaften waren schwer in einem Geschoss zu finden. Funktionierte dann eines sehr gut wurde es meisten wieder geändert  oder war einfach nicht lieferbar und zwingt einen wieder von null zu beginnen was mit hohen Kosten verbunden war.
Vor ca. 8 Jahren entstand dann die Idee ein Geschoss selbst zu bauen um Geschosswirkung, Präzision und Waffenverträglichkeit unter einen Hut zu bringen bei sicherer Verfügbarkeit. Kleine Betriebe leisten hier oft mehr Entwicklungsarbeit als große Hersteller weil die Produktionskosten sehr hoch sind wenn Geschosse nicht gepresst sondern auf CNC gedreht werden müssen.

Gibt es bereits Testergebnisse der iBEX Geschosse?
iBEX: Testergebnisse gibt es mittlerweile sehr viele die wir aber ausdrücklich nicht auf unserer Homepage zur Schau stellen weil es einfach zu viele Möglichkeiten gibt diese Ergebnisse zu beeinflussen, sie werden keinen Hersteller finden wo nicht sein Geschoss das beste ist, völlig legitim da jeder Hersteller sich bemüht das beste Geschoss zu entwickeln.
Einzig ein Test der Salzburger Jägerschaft der zu hundert Prozent Herstellerunabhängig durchgeführt wurde spiegelt die wahre Wirkung wieder. Link zum Test der Salzburger Jägerschaft
Wir lassen unsere Kunden selbst entscheiden ob Wirkung, Präzision und vor allem die eigene Erwartung an das Jagdgeschoss erfüllt werden.
Die Geschosse werden im ersten Schritt auf höchste Präzision und Waffenverträglichkeit konstruiert um im zweiten Schritt dann im Seifenblockbeschuss die erforderliche Wirkung festzulegen. Unsere Testjäger sind ausschließlich Berufsjäger und Jäger die zwischen 10 und 57 Stück Wild pro Jahr erlegen und anhand dieser Erfahrungswerte wird dann das Geschoss für den Verkauf freigegeben. Leider fehlt ein einheitlicher Beschusstest für Jagdgeschosse bezüglich ihrer Wirkung was wir im Sinne von tierschutzgerechter Jagd sehr begrüßen würden.

Warum soll man bleifreie Alternativen für die Jagd verwenden, wenn sich konventionelle bleihaltige Geschosse über Jahrzehnte bereits bewährt haben?
iBEX: Bleigeschosse haben uns viele Jahre große Erfolge gebracht das steht außer Zweifel und werden es noch länger tun. Blei ist aber ein Auslaufmodell, das betrifft nicht nur die Geschosse sondern alle Bereiche in unserem Leben, wo man Blei ersetzten kann wird es nach Möglichkeit durch Alternativen ersetzt. Ist ein bleifreies Geschoss von der Geschosswirkung dem gewohnten Bleigeschoss ebenbürtig so ist es in Summe der Bleigeneration schon überlegen wenn auch die anderen  Vorteile nicht sofort erkennbar sind.
Flachere Flugbahn – länger Fleck halten, weniger Rückstoß – genauer treffen, die gewohnt hohe Wildbretqualität, die wir ja immer schon hatten, kann von keinem Wildfleischkritiker mehr bemängelt werden. Ausführliche wissenschaftliche Abhandlungen belegen das eindeutig, Wissenschaftler haben kein Interesse uns da einen Bären aufzubinden.

Sie produzieren zwei unterschiedliche bleifreie Geschosstypen, wie unterscheiden sich die monolithischen Geschosstypen?
iBEX: Macht Sinn, denn die eierlegende Wollmilchsau wird ja auch schon seit Jahrzehnten gezüchtet und legt noch immer kein Ei.
TORNADO Geschosse sind sehr universell einsetzbar und für maximale Geschosswirkung mit höchste Waffenverträglichkeit konstruiert, das heißt sie können auch aus älteren Waffen mit „alten“ Dralllängen verschossen werden und liefern hervorragende Präzision.
VIPER Geschosse sind mit sehr hohen BC Werten auf flachste Flugbahn konstruiert und kommen vorwiegend in neueren rasanten Kalibern zum Einsatz. Sie können aber auch zB. In einer .308 hervorragende Ergebnisse erzielen um aus dieser Waffe eine gamstaugliche Patrone zu machen, das ist einfach der Vorteil eines Wiederladers dem hier keine Grenzen gesetzt sind.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden, unsere Datenbank auf der Homepage wird ständig mit Ladedaten (mind. 10 % unter dem maximal zulässigen Gebrauchsgasdruck)  und Erfahrungen unserer Kunden unter AccurateLoad für waffenbezogenen Daten erweitert. AccurateLoad ist keine Empfehlung von iBEX, das sind Kundenerfahrungen von abgestimmten Ladungen und immer mit einer QuickLoad Berechnung dargestellt um zu zeigen das diese Daten nicht einfach übernommen werden können, die verwendeten Komponenten spielen da eine große Rolle, das sollte ein gewissenhafter Wiederlader wissen.

Die Geschosse werden aus Kupfer gedreht, welche Vorteile bieten gedrehte Geschosse und warum wurde Kupfer als Material gewählt?
iBEX: Um den gewünschten Teilzerlegungseffekt mit hoher Geschosswirkung zu erreichen ist eine Härte des Kupfers erforderlich die nicht mehr gepresst werden kann. Der hohe Aufwand eines CNC Drehautomaten bringt aber auch den Vorteil von höchster Präzision und Rundlaufgenauigkeit in der Fertigung bei entsprechender Kontrolle.
Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass diese Legierung weniger Abrieb im Lauf verursacht. Weichere gepresste Kupfermaterialien neigen da zu wesentlich höheren Abrieb was einen hohen Reinigungsaufwand bedeuten würde und sich sehr negativ auf die Präzision auswirken kann.
Kupfer wurde gewählt weil es in der Summe der Eigenschaften aus unserer heutigen Sicht die meisten Anforderungen an ein zuverlässiges Jagdgeschoss erfüllen kann.
Die Vorteile: Laufschonend, Verfügbarkeit des Materials, geringer Abrieb, hervorragende Bearbeitung, splittert kontrolliert für hohe Geschosswirkung und somit eine sichere Tötungswirkung.
Nachteile: hohe Fertigungskosten, gesundheitlich unbedenkliche Splitter können in das Wildbret gelangen.

hier geht es zum 2. Teil des Interviews: LINK

Link zu iBEX-Bullets.com

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